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Zeiden

Die Kirchenburg mit der evangelischen Kirche ist das älteste und bedeutendste Gebäude Zeidens. Die Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde den Heiligen Georg und Michael geweiht. Von der ursprünglichen romanischen Basilika ist nur die Westfassade mit dem Portal erhalten.

Im 15. Jahrhundert wurde die Kirche in eine gotische Saalkirche umgewandelt. Der gotische Chor mit dem Netzgewölbe ist der längste des Burzenlandes.

Es ist die einzige Kirche des Burzenlandes ohne angebauten Kirchenturm. Die 8-10 m hohe und bis zu 2 m dicke Ringmauer, zusammen mit den vier Wehrtürmen wurde im 15. Jahrhundert gebaut. Diese wurden von verschiedenen Zünften unterhalten und verteidigt. Im Norden befindet sich der Weberturm, im Osten der Böttcherturm, im Süden der zum Glockenturm umgebaute Schmiedeturm und im Westen der Wagnerturm, der Ende des 19. Jahrhunderts abgetragen wurde.

Die Kammern wurden währen Belagerungszeiten als Frucht- und Wohnhäuschen benutzt.

Die Ringmauer wurde von einer zweiten, kleineren Zwingmauer und einem Wassergraben umgeben, der 1836 zugeschüttet wurde.

Über dem Burgtor wurde im Jahr 1830 das Rathausgebäude fertiggestellt. Heute funktioniert dor das städtische Museum, das Exponate aus der kulturellen und handwerklichen Tätigkeit Zeidens von früher beherbergt.

Der 65 m hohe Glockenturm ist das höchste Gebäude Zeidens. Er beherbergt vier Glocken. Die älteste Glocke stammt aus dem Jahr 1892. Die anderen drei wurden in Sopron/Ungarn 1923 gegossen. Seit 1977 werden diese elektrisch geläutet. Im vergoldeten Turmknopf sind historische Dokumente, die die Geschichte des Ortes bis 1892 dokumentieren. Die Uhr stammt aus dem Jahr 1906.

Zischen 1972 und 1982 wurden an der Kirchenburg umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt, die vor allem durch den freiwilligen Arbeitseinsatz der 26 Zeidner Nachbarschaften erfolgten. So entstand im Jahr 1972 der Gemeinschaftsraum und 1975 die "Eduard-Morres-Stiftung", die heute eine der Gemälde-Kollektion beherbergt.

Der Saalraum wird vom Chor durch einen romanischen Triumphbogen getrennt. An der Nordseite befindet sich die zweigeschossige hölzerne Empore, die im Jahr 1702 errichtet wurde.

Die Kassettendecke aus Holz besteht aus 252 bemalten Feldern, von denen jedes verschiedene Abwandlungen der Lutherrose zeigt und wurde vom Baumeister und Maler Johannes Stolz 1702 errichtet. Das mittlere achteckige Medaillon trägt die Autoreninschrift, das Entstehungs- und das Renovierungsdatum. 1959 wurde diese in Siebenbürgen einzigartige Kassettendecke vom Maler Eduard Morres restauriert.

Die barocke Orgel wurde 1783 vom schlesischen Orgelbauer Johann Prause gebaut. Sie umfasst zwei Klaviaturen, ein Pedal, 28 Register und 2000 Orgelpfeifen. Die Orgel zählt zu den wertvollsten Instrumenten Siebenbürgens.

Der neugotische Altar aus Eichenholz wurde 1904 vom Evangelischen Frauenverein gespendet und in Kronstadt von Meister Johann Barthel gebaut. Er ersetzt den alten vorreformatorischen Flügelaltar. Aus dem gleichen Jahr stammt auch der neugotischen Taufständer, den Pfr. Johann Leonhardt stiftete. Das Taufbecken spendete die Apothekerfamilie Reimer. Die Kanzel wurde 1842 von den beiden Zeidnern Andreas und Johann Plajer hergestellt.

Text: Pfarrer Andreas Hartig
Datum: 24.07.2017

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