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Wurmloch

Wurmloch (rumänisch Valea Viilor oder Vorumloc, ungarisch Nagybaromlak) ist eine Gemeinde im Kreis Hermannstadt.

Die Ortschaft befindet sich in einer hügeligen Lanschaft des Kokeltals, südlich von der Kleinstadt Kleinkopisch und wird von einem Zufluss der Großen Kokel überquert. Im Schnittpunkt der drei Hauptgassen steht die prachtvolle und mächtige Kirchenburg.

Die erste urkundliche Erwähnung war 1224 oder 1305 als der ungarische Graf Apafi das Dorf seinem Sohn vererbte. Später wurde Wurmloch ein siebenbürgisch-sächsisches Hörigendorf und danach konnte es sich einer der sieben Stühle (Mediascher Stuhl) anschließen und frei werden. Jahrelang war die Ortschaft unter den Namen Vorumloc bekannt bis sie in Valea Viilor( Tal der Weingärten) umbenannt wurde. Der deutsche Name ,,Wurmloch,, kommt aber aus dem Mittelhochdeutschen und setzt sich zusammen aus den Wörtern „Urm“ (Schlange) und „Loh“ (Wald), also „Schlangenwald“. Leider bleibt der Grund warum das Dorf diesen Namen bekommen hat, ein Geheimnis.

Im 14. Jahrhundert wurde die Kirche gebaut und dem Heiligen Petrus gewidmet. Bei archäologischen Grabungen wurde ein Vorgängerbau im Bereich der Sakristei entdeckt. Ähnlich den anderen Gemeinden und Kirchen wurde die Kirche im gotischen Stil erbaut. Ihr heutiges Aussehen erhält sie erst Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts. In dieser Zeitspanne wurde die Kirche wehrhaft ausgebaut. Der Kirchensaal und der Chor wurden deutlich vergrößert und durch einen Triumphbogen verbunden. Die noch sichtbaren ungeteilten gotischen Fenster wurden auch in dieser Bauphase gebaut. Der Chor wird zum Turm ausgebaut und erhält drei Ziegelwehrgeschosse. Das vierte Geschoß ruht auf Kreissegmentbogen, die zwischen den Strebpfeiler gewölbt sind. Das letzte Geschoß hat eine Fachwerkbrüstung und einen offenen Wehrgang. (Fabini, Heft 8)

Der Dachstuhl diente zur Beobachtung. Die Männer konnten von einem Wehrgeschoss zum anderen durch Blocktreppen ankommen. In den Wehrgeschossen sind auch heute die Schießschlitzen sichtbar und dessen Nischen. Die Ortschaft wurde mehrmals angegriffen und deswegen wurde die Kirche immer wieder verstärkt. Die Kirchengänge werden durch Fallgatter geschützt, das Westportal zugemauert und der Turm ummantelt. Die massiven Strebepfeiler, die der Turm erhält, dienen später der Einbauung des Aufgangs zur Orgel. Beeindruckend ist der Glockenturm wegen den zahlreichen und mannigfaltigen Wehrsystemen. Auf der Südseite des Turms sind noch Reste von Fresken erhalten. Die Zwilingsfenstern im vierten Obergeschoß des Glockturms sind möglischerweise vor dem letzten Umbau enstanden. Die Wehranlagen um den Turm sind einfallsreich und vielfältig, die dem Turm sein charakterisctisches Aussehen verleihen, wie zum Beispiel das vorkragende Wehrgeschoß mit Fachwerkwehrung im fünften Turmgeschoss.

Gleichzeitig mit dem Umbau der Kirche werden auch die Ringmauer um die Kirche erneuert. Die 6-7 Meter hohe Mauern enthalten noch sichtbare Schießscharten und Gußerker. Eine zweigeschossige mit Fallgatter beschützte Toreinfahrt wird im Westen gebaut, im Süden, Norden und Osten enstehen zwei Basteien und ein Turm. Anfang des 18. Jahrhunderts werden im Inneren und im Außen der Ringmauer Fruchtkammern angebaut.

Im Innenraum befindet sich ein Barockaltar aus dem Jahr 1779; dessen Bilder sind Werke von Stephan Folbarths aus Schäßburg. Der Apostel Paulus flankiert das zentrale Kruzifix von der rechten Seite und der Apostel Johannes mit einem Adler, die linke Seite. Auf der Predella wird das Abendmahl dargestellt und das Gesamtbild wird vom Auge Gottes gekrönt. Das Gestühl von 1528 , das in der Übergangszeit zwischen Gotik und Renaissance enstand ist erhalten geblieben.

Das Dorf hatte es nicht nur wegen den vielen Angriffen schwer, sondern auch wegen einer Rivalität zwischen Wurmloch und Mortesdorf, so eine ähnlich wie die zwischen Heltau und Michelsberg.

Aber alle diese Schwierigkeiten haben die einfachen Dorfbewohnern nicht verhindert eine besondere Kirchenburg zu bauen.

Text: Zîmța Andreea
Datum: 12.09.2017

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