Neustadt bei Kronstadt
Neustadt gehört zu den größten Bauerngemeinden aus dem Burzenland. In der Vergangenheit haben sie es zu Wohlstand gebracht, obwohl ihre Ackerfläche nur begrenzt war, da sich die Ortschaft zwischen den beiden großen Gemeinden Weidenbach und Rosenau befindet. Es heißt, dass noch in der Anfangszeit der Ansiedlung Familien aus Rosenau wegen Grundmangel abwanderten und die „Nova Civitas“ gründeten, also die neue Stadt. Vielleicht ist auch ein Christian eines der Gründungsmitglieder des Ortes gewesen, daher die Bezeichnung: Villa Christiani.
Die Neustädter Kirche wurde einst von den Zisterziensern im 13. Jahrhundert errichtet und dem Heiligen Nikolaus geweiht. Heute ist nur noch die Westfassade mit dem kunstvollen Portal erhalten. 1840-1842 wurde die alte Kirche abgetragen und eine neue im klassizistischen Stil erbaut. Mit dem Neubau der Kirche kam auch eine romantische Orgel, erbaut von Heinrich Maywald aus Berlin in die Kirche. Maywald selber war Schüler des großen Orgelbauers Buchholz, der den Auftrag erhielt, die Orgel der Schwarzen Kirche zu bauen.
Heute sind noch sieben der der neun Wehrtürme erhalten. In Neustadt gab es neun Nachbarschaften. Jede Nachbarschaft hatte die Pflicht einen Wehrturm zu bauen, ihn zu erhalten und in Belagerungszeiten zu verteidigen. Jede Nachbarschaft wollte den schönsten und besten Turm bauen, deswegen haben diese heute alle ein unterschiedliches Aussehen.
In Neustadt gibt es heute noch eine aktive Gemeinde von 110 Seelen. Jeden Sommer findet in dieser Kirche das Neustädter Musikfestival statt, eine Reihe klassischer Konzerte. Der Erhalt dieser Kirchenburg wird auch durch das Rathaus unterstützt.
Text:
Pfarrer Uwe Seidner
Datum: 15.11.2017
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