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Holzmengen

Holzmengen (rumänisch Hosman, ungarisch Holczmány, siebenbürgisch-sächsisch Huulzmoindjen) liegt im Kreis Hermannstadt (Sibiu) in Siebenbürgen, Rumänien.

Es ist ein Teil der Gemeinde Leschkirch (Nocrich) und ein Dorf der friedlichen Koexistenz der Völker (Rumänen, Ungarn, Roma, Siebenbürger Sachsen) und Kirchen (Evangelische, Orthodoxe, Griechisch-katholische, Katholische, sowie seit der Wende mehrere Freikirchen) geprägt.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Holzmengen im Jahr 1381 unter den Namen Holzmenia, danach wurde es Holzmengen (1479), Holczmang (1494) benannt. Manche sagen, dass der Name von Holz und mangi (= Menge) käme, also eine Holzmenge, ein Holzbündel.

Der Ort wurde im Jahr 1449 von Vlad III. Drăculea zerstört. Um 1500 wurde es unter den Gemeinden des Leschkircher Stuhls mit 15 Wirten, einem Hirten und einem Schulmeister angeführt. Während der Kuruzenkriege von 1703 bis 1711 blieben von 400 Hauswirten nur 15 übrig.

Auch im 17. Jh. erlebt die Gemeinde keinen Aufschwung. 1601 stecken Truppen Michael des Tapferen die Kirchenburg in Brand und noch 1695 stehen 47 Höfe leer. Zur Verteidigung der Kirchenburg, die 1706 erneut durch einen Brand beschädigt wurde, stehen um 1730 ganze 28 Feuerwaffen bereit.

Die Kommassierung wurde in Holzmengen 1895 durchgeführt.

Mit der 1910 eröffneten Schmalspurbahn Hermannstadt–Agnetheln erhielt Holzmengen einen eigenen Bahnhof. Der Betrieb auf der Wusch genannten Bahn wurde im Herbst 2001 eingestellt.

Ein Spezifikum von Holzmengen ist die Entstehung einer siebenbürgisch-sächsischen katholischen Gemeinde, welche 1859 eine eigene Kirche errichtet. Diese Gemeinde existiert bis in die Zwischenkriegszeit.

Der Ort wird geprägt durch die Kirchenburg der evangelischen Gemeinde. Von der im 13. Jh. erbauten Basilika haben sich nur das Westportal sowie die Pfeiler mit den Arkaden, die das Hauptschiff von den Seitenschiffen trennten, erhalten. Bei dem Westportal handelt es sich um ein wertvolles Zeugnis der romanischen Bauplastik Siebenbürgens mit zahlreichen Relieffriesen. Wer aufmerksam den Turm über dem Portal betrachtet, wird ein eingemauertes Relief, das zwei Gestalten darstellt, bemerken. Manche behaupten, es handle sich um die Taufe Jesu im Jordan, andere wiederum vermuten eine Darstellung von Adam und Eva. Der Betrachter kann eine eigene Deutung des Rätsels versuchen. Um 1500 wurde der Glockenturm der Kirche von Holzmengen erhöht und mit einem – von Konsolen gestützten – Wehrgang ausgestattet. Im Zuge dessen wurden die Seitenschiffe der Kirche abgetragen. Die zwei im 15. Jh. errichteten Mauern der Festung sind durch den Torturm verbunden und weisen heute noch Spuren des ehemaligen Wehrgangs und der Schießscharten auf. (Q. Kirchenburgen.org)

Die Kirchenburg im Zentrum des Ortes ist eines der beliebtesten Fotomotive Siebenbürgens. Bei klarem Wetter hat man von hier einen eindrucksvollen Blick auf das häufig schneebedeckte Fogarascher Gebirge (Munţii Făgăraş), das einst die Grenze des ungarischen bzw. österreichischen Einflussgebietes bildete. ( Q. Kirchenburgen.org)

Die Kirchenburg von Holzmengen wurde Ende der 1990iger Jahren umfangreich saniert. Mittlerweile sind 20 Jahre vergangen und die so wichtige stetige Pflege und Wartung der Anlage unterlief wechselhafte Phasen. ( Q. Kirchenburgen.org)

Anfang der 2000er Jahre hat sich die Familie Cotaru (Hosman Durabil) intensiv um die Kirchenburg gekümmert und neben Öffnen und Zugänglichmachen der Kirchenburg auch Hand angelegt. So konnte neben der ständigen Pflege auch die Turmuhr restauriert werden.

Ab 2010 wurden einige Maßnahmen vom Verein Jugendburg Holzmengen, dem Bezirk Hermannstadt und anderen Initiativen durchgeführt. Der Verein Jugendburg Holzmengen kümmert sich schon seit vielen Jahren um das Alte Pfarrhaus. ( Q. Kirchenburgen.org)

Ab 2016 wird die Holzmengender Gemeinde von der Evangelischen Stadtgemeinde Hermannstadt übernommen und verwaltet.

Um das vielseitige Engagement der Gemeinde und der beiden Vereine vor Ort zu unterstützen, hat die Stiftung Kirchenburgen Holzmengen in unser Denkmalpflegeprogramm aufgenommen.

Heute ist Holzmengen einer der Ausgangspunkte des Brukenthal-Kulturweges, auf dem man in bis zu neun Tagesetappen die Umgebung erkunden kann. Vor Ort in Holzmengen fördert der Verein „Nachhaltiges Holzmengen“ (Asociaţia Hosman Durabil) die Dorfentwicklung. Schwerpunkte der Arbeit sind der Erhalt des kulturellen und baulichen Erbes sowie die Verbesserung der Lebensqualität. Als Teil der Arbeit wurde die sogenannte Alte Mühle (Moara Veche) zum Kultur- und Veranstaltungsort entwickelt. Hier kann man an Führungen teilnehmen und Brot kaufen, das nach traditionellen Rezepten gebacken wird. ( Q. Kirchenburgen.org)

Der Verein „Europäisches Jugendbegegnungszentrum Kirchenburg Holzmengen“ (CEPIT Hosman), veranstaltet interethnische und ökumenische Jugendveranstaltungen und engagiert sich für den Erhalt des mittelalterlichen Ensembles der Kirchenburg. ( Q. Kirchenburgen.org)

In Holzmengen läuft zur Zeit ein Projekt für die Instandhaltung der mittelalterlichen Kirchenburganlage und kulturelle Belebung.

Die Kirchenburg hat Putzschäden an fast allen Wänden, verursacht durch die fehlende oberirdische Ableitung des Niederschlagswassers, aufsteigender Bodenfeuchte und defekte Dachrinnen. Vorausgegangene Reparaturen mit zementhaltigem Putz haben diesen Effekt verstärkt. An den Dächern gibt es kleinere Schäden.

Um die Ableitung des Regenwassers, Reparatur der Dächer und Regenrinnen, Freiraumarbeiten und vorbeugende Maßnahme zu gewinnen, braucht man 3500 Euro.

Weitere Informationen und Neuigkeiten finden Sie unter : www.holzmengen.ro und http://kirchenburgen.org/location/holzmengen-hosman/.

Dieses Jahr findet das 5. Holzstockfestival vom 17-19. August 2018 in Holzmengen statt, ein Festival der Freundschaft, Leidenschaft, Träumen und Spaß. Tolle Bands, abwechslungsreiche Freizeitaktivitäten, einen idyllischen Campingplatz zwischen den Mauern der mächtigen Wehrkirche und natürlich das aufregende und sorgenfreie Ambiente einer schönen Zeit umgeben von schönen Menschen – all‘ diese finden Sie beim Holzstock Festival.

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Text: Zîmța Andreea
Datum: 17.05.2018

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