Großscheuern
Großscheuern, rumänisch Şura Mare, ungarisch Nagycsúr, siebenbürgisch-sächsisch Griissscheiern, liegt im Kreis Hermannstadt (Sibiu) in Siebenbürgen, Rumänien.
Die erste urkundliche Erwähnung war zwischen den Jahren 1332-1335 unter dem lateinischen Namen Magnum Horreum und später unter maior villa Horrei. Bis 1493, als in die Ortschaft die osmanischen Truppen eingedrungen sind, war sie fast unbekannt.
Die Kirche wurde Ende des 12. Jahrhunderts im alten romanischen Stil erbaut. Das Zentralschiff hatte einen dreistöckigen Glockenturm und eine flache Decke. Nach den türkischen Eingriffe wurde der Glockenturm wieder aufgebaut und mit noch einer Ebene erweitert. Zu dieser Zeit wurden auch die gotischen Gemälde, die das Innere der Kirche schmückten, entfernt. Im nördlichen Teil des Altars sind wenige Gemälde erhalten geblieben. Ein Teil der Westmauer und ein Verteidigungsturm sind die einzigen Spuren der alten Festung, die heute noch erhalten sind.
Die alte kathloische Kirche ist mit denselben architektonischen Merkmalen wie die aus Großau, Heltau, Neppendorf, Schellenberg und Hammersdorf ausgestattet. Sie wurde der Jungfrau Maria gewidmet.
Der Bau der Kirche daurte sehr lange und sie wurde mehrmals umgebaut. Über dem Chor befindet sich ein Fenster, auf dem eine Inschrift steht, die den Abschluss der ersten Rekonstruktion im Jahre 1497 belegt. Mit der Befestigung der Kirche im 15. Jahrhundert wurde diese gotische überformt und erhielt dabei ihre heutige Form: neben dem auf der romanischen Apsis errichteten Chorabschluss ein Netzgewölbe im Langhaus und ein Rippengewölbe im Chor. Über dem Chor wurden zwei Wehrgeschosse errichtet. Zur Befestigung des Westturmes wurden an dessen Flanken die Seitenschiffe durch später abgebrochene Türmchen ersetzt. 1854 wurde an die Stelle eines Wehrgeschosses der jetzige Turmhelm gebaut. Der Innenraum der Kirche wird durch die farbenfroh bemalten Emporen bestimmt. In den Seitenschiffen sind ebenfalls bemalte Gestühle (1715) untergebracht, die aus der seit Jahren in Restaurierung befindlichen Kirche in Draas (Drăuşeni) zur Sicherung hierher verbracht wurden. (Q. Kirchenburgen.org). Der neugotische Altar stammt aus dem Jahre 1903 und das aus Marmor gebaute Taufbecken aus dem Jahre 1758. Die Orgel wurde 1807 von Melchior Achxs gebaut.
In der langen Geschichte des Dorfes haben eine ganze Reihe von Persönlichkeiten, die bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung Siebenbürgens und Rumäniens hatten, in Großscheuern gelebt und gewirkt. So war zum Beispiel Friedrich Teutsch zwischen 1896 und 1903 hier Pfarrer, ehe er drei Jahre später Bischof der Siebenbürger Sachsen und ab 1927 Bischof der Evangelischen Kirche in Rumänien wurde. Im 17. Jh. war Johann Haupt sieben Jahre Bürgermeister in Großscheuern. Einst als armer Bauernsohn in Großschenk (Cincu) geboren, schaffte er es, höchste sächsische Ämter wie das des Hermannstädter Stuhlrichters und das des Königsrichters zu bekleiden. (Q. Kirchenburgen.org)
Die evangelische Gemeinde aus Gopßscheuern, so wie die Gemeinden Hahnbach, Haschagen, Reussen, Salzburg, Törnen und Wassid werden von Stolzenburg aus mitbetreut.
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