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Groß-Schenk

Großschenk, rumänisch Cincu, ungarisch Nagysink, siebenbürgisch-sächsisch Gruissschoingk, liegt im Kreis Kronstadt (Braşov) in Siebenbürgen, Rumänien.

Die Siedlung wurde Mitte des 12. Jahrhunderts von den sächsischen Kolonisten auf einem Tafelberg zwischen den Flüssen Alt und Harbach gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung findet im Jahre 1329 statt. In kurzer Zeit, wurde die damals kleine Ortschaft Sitz des Grossschenker Stuhls.

Wo gegen Ende des 12. Jh. die Schenke stand, die dem Ort den heutigen Namen gab, lässt sich nicht mit letzter Gewissheit sagen. Sie könnte von einem der Gräfen von Großschenk an einer ehemaligen Heerstraße erbaut worden sein. Die Gräfen, die in der Vergangenheit zu den wichtigsten Persönlichkeiten des Ortes gehörten, waren Berater ihrer Gemeinde und des Landesherren, Inhaber des Richteramtes sowie zu Kriegszeiten Führer der Siedler. Aus der Anfangszeit von Großschenk ist eine Anekdote überliefert: In den Zeiten, in denen die Grenzziehung noch nicht endgültig festgelegt war, kam es zu einem Streit über die Zugehörigkeit eines Stück Landes. Während der Verhandlung zur Klärung der Besitzrechte, die direkt auf dem strittigen Acker stattfand, schwor der Großschenker Dorfälteste: „Ich stehe auf Großschenker Erde!“ Dies stimmte insofern, als dass er sich zu Hause seine Stiefel mit Erde gefüllt hatte. Auf dem Heimweg soll sein Pferd an der sogenannten „Bösen Brücke“ gestolpert sein und sich den Hals gebrochen haben. (Kirchenburgen.org)

Viele Historiker sind der Meinung, dass die Wehrkirche in Großschenk eine einzigartige Basilika in Siebenbürgen war, weil ihre Verteidigung nur im Westen war. Sie befindet sich auf einem Hügel, der an drei Seiten steil abfällt.

Die Kirche wurde im 13. Jahrhundert erbaut und wurde der Heiligen Maria und Dem Heiligen Paul gewidmet. Zwischen den 16. und 18. Jh wurde sie mehrmals umgebaut.

Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in einem Privileg, das Matei Corvin 1474 den verteidigern der Festung gewährte.

Anfangs hatte die Kirche drei Schiffe, die nicht gleich waren. Im Laufe der Zeit wurden diese verändert, sodass sie alle auf das gleiche Niveau gebracht wurden. Die Seitenschiffe sind jeweils 38 Meter lang und grenzen auf beiden Seiten an den Westturm (13.Jh) an, die um etwa 10 Meter länger sind als das Zentralschiff. Der Glockenturm befindet sich auf der Westseite der Kirche und wurde nach dem Brand saniert, was zu einer Änderung der Größe des Zentralschiffs gegenüber der Seite führte. Dort gibt es auch die Orgeltribüne.

Im 18. Jh. wurden die Wehranlagen abgetragen und er erhielt seinen heutigen charakteristischen Turmhelm. Ein großer Teil der zwei ringförmigen Mauern, ausgestattet mit Basteien und Wehrtürmen, wurde abgetragen. Jedoch haben sich von den ehemaligen befestigten Gebäuden das sogenannte alte Rathaus und ein Wehrspeicher erhalten. Der Innenraum zeigt heute die Anmutung einer Hallenkirche, nachdem 1693 die Seitenschiffe zum Einbau von Emporen erhöht wurden.

Als eine der wertvollsten Denkmäler der mittelalterlichen Architektur Siebenbürgens beherbergt die Kirche eine Reihe wertvoller Sammlungen: eine Sammlung orientalischer Teppiche (17. bis 18. Jh), Sammlungen von Emblemen und Spuren verschiedener Zünfte und Unternehmen, Sammlungen von Wandmalereien, gotische Gestühle, ein Kelch aus dem 15. Jahrhundert und ein Uhrwerk aus dem 19. Jahrhundert.

Das wichtigste Element der Kirche ist der Altar, der den Unglauben des Apostels Thomas darstellt. Der Altar zeigt einen Altarstein, auf dem die Worte Jesu an Thomas geschrieben stehen. Urspünglich wurde der Alter für die Kirche aus Meschen gebaut, später aber wurde er von den Großschenkern gekauft und von einem, zu der Zeit, berühmten Meister aus Hermannstadt bemalt. Die Kirche stellt eine Reihe von archaischen Elementen dar, die den Spezialisten geholfen haben, das Baujahr (1265) zu datieren. Diese Elemente befinden sich häufig in den römischen Basiliken, die zu Beginn des 13. Jahrhunderts erbaut wurden. Genauere Datierungen könnte man mit Hilfe der Wandfresken bestimmen, aber diese konnte man leider nicht mehr wiederherstellen. Durch die Analyse der Baumaterialien konnten die verschiedenen Umwandlungsphasen der Kirche sowie das Erscheinungsbild oder die Renovierung einiger architektonischen Elemente bestimmt werden.

Ein besonderes Merkmal der Kirchenburg ist der Turm, der laut vielen Besuchern dem Heltauer Kirchenturm sehr stark ähnelt Heltau

In letzter Zeit wurde Großschenk durch den amerikanischen Schießübungsplatz bekannt. Die evangelische Kirchengemeinde Schenk setzt sich aus den Gemeinden Großschenk und Kleinschenk zusammen. Insgesamt leben über hundert Seelen in der Gemeinde, die einst Sitz eines eigenen Kirchenbezirkes war.

Dezeit wird die Kirchengemeinde Schenk von Freck aus mitbetreut.

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Datum: 26.03.2017

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