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Durles

Den Chor überdeckt ein gotisches Gewölbe auf kräftigen Wanddiensten, zwei davon haben ungewöhnlich Rundplastiken mit Baldachinen, die als Jungfrau Maria und Evangelist Johannes gedeutet werden. An den sechs Steinkonsolen finden sich figürliche Darstellungen und Rosetten. In die Nordwand ist eine Sakramentnische ausgespart, das gotische Sakristeiportal und eine zweites im Renaissancestil.

Während der unlängst durchgeführten Restaurierungsarbeiten wurden in Chor weitere großflächige Wandgemälde freigelegt. Sie stammen vom Beginn des 16. Jahrhunderts. Der untere Teil der Wand umgibt eine gemalte Tapisserie, ein an Ringen aufgehängter Vorhang mit Faltenwurf, wie in vielen orthodoxen Kirchenmalereien byzantinischer Tradition. Die Südwand hat eine maßwerkgekrönte, zweisitzige Sedilie, deren Hintergrund ein Wandgemälde mit zwei hl. Kriegern führt.

Der byzantinische Kaiser Konstantin ließ das Christentum aus einer verfolgten, teilweise geduldeten Religion zur Staatsreligion werden. Die Wandgemälde sind womöglich auf einen in den Moldauklöstern geschulten Meister zurückzuführen, die ganz besonders augenfällig an dieser Darstellung des Kaisers Konstantin werden. Die Kleidung der erinnert eher an die eines moldauischen Fürsten.

Während den Restaurierungsarbeiten von 1975 wurden stark beschädigte Wandgemälde zwischen den Diensten freigelegt. Sie zeigen eine imaginäre Vorhangdekoration. Im 19. Jahrhundert beschrieb der Reisende Auguste de Gerando folgende Szenen: das Abendmahl, die vier Evangelisten, Märtyrer, David, Salomon, Christus, Engel, Mönch und Teufel sowie die Hl. Könige Ladislaus und Stephan I. von Ungarn.

Die Darstellung des hl. Christophorus mit dem Jesuskind auf dem Arm bewahrte dem Volksglauben nach, vor Unfall und jähem Tod.

Auf den oberen Außenwänden des Chores haben sich Fragmente von großflächigen Wandmalereien erhalten. Die Südseite bedecken Szenen mit der Gefangennahme Jesu und einem überlebensgroßen Darstellung des Christophorus. Am Chorhaupt sind die Kreuzigung, Christus vor Pilatus und auf der Nordfassade die Kreuzabnahme und Grablegung noch sichtbar.

Die Predella ist 1633 datiert. Darüber erhebt sich ein etwas jüngerer Teil bestehend aus dem Mittelbild, eine segnende Christusdarstellung, flankiert von den seitlichen Bildern, die Blumenvasen darstellen.

Text: Martin Rill
Datum: 03.10.2017

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