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Bodendorf

Bodendorf (rumänisch Buneşti, ungarisch Szászbuda, siebenbürgisch-sächsisch Bodendref) liegt im Kreis Kronstadt (Braşov) in Siebenbürgen, im Repser Ländchen, eine kleine Region an der nordöstlichen Grenze des Kreises Kronstadt, benannt nach der Stadt Rupea (Reps).

Das Dorf wurde schon in der Antike erwähnt. In der Ortschaft und in ihrer Nähe wurden dakische Festungen gefunden, die später abgerissen wurden, als der ungarische König Geza II die Siebenbürger Sachsen in die Gegend brachte. Das Material wurde dann für den Bau der Kirchen und ihre Befestigung verwendet, so dass sich die Sachsen gegen Angriffe verteidigen konnten. Ihre Häuser bauten sie aus Holz und wenn das Dorf angegriffen wurde, flüchteten die Bewohner in die feuerfeste Kirchenburg.

Die Angriffe in Bodendorf fanden ziemlich früh statt, da die spätromanische Pfeilerbasilika ende des 13. Jahrhunderts wehrhaft umgebaut wurde. Die Seitenschiffe wurden abgerissen, das Kirchenschiff wurde verstärkt, sowie der Turm (1847) mit zwei Wehrgeschossen. Mitte des 15. Jahrhunderts erhielt der Chor ein eigenes Wehrgeschoss mit einem hervorragenden Maschikuli-Kranz (Gußscharten). Der Turm diente in schweren Zeiten den Pfarrern als Aufenthaltsraum. Auf den verzierten Wänden des Turms kann man auch heute Trostworte lesen, geschrieben von Pfarrer Johannes Nösner, während das Dorf angegriffen wurde: „Hör! Hast Vor eIne gVte SaCh, aber`s geht Von statt geMaCh, fahre getrost fort, nICht Verzag, es fäLLt keIn alt eICh auf eIn SChlag.“ Die hervorgehoben Buchstaben sind als römische Ziffern gestaltet. Ihre Summe ergibt die Jahreszahl 1680. Der Bering mit den vier Türmen und die überdachten Kammern sind erhalten geblieben.

Der schmale Innenraum ist durch die Ausstattung beeindruckend. Der Orgelaltar, die Kanzel und das Gestühl sind aus dem Jahr 1805. Die Bemalungen des Innenraums wurden von Familie Rössler (Großvater und Enkel) ausgeführt.

In der siebenbürgischen Hymne „Siebenbürgen, süße Heimat“ wird ein Meer erwähnt, das im Erdmittelalter diese Region bedeckte. So erklärt es sich, dass die Bodendorfer Kirchenburg aus Meeressedimentgesteinen mit fossilen Einschlüssen erbaut wurde.

Die Kirchenburg wurde in dem Zeitraum 2010-2014 im Rahmen des EU-Projektes ,,18 Kirchenburgen‘‘ renoviert (510.000 EUR). Der Träger war das Landeskonsistorium der Evangelischen Kirchen A. B. in Rumänien.

Text: Kirchenburgen.org
Datum: 19.04.2018

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