Arbegen
Arbegen (rumänisch Agârbiciu, såksesch Arbäjen, ungarisch Szászegerbegy) ist ein kleines Dorf, das zur Gemeinde Frauendorf (Axente Sever) gehört. Es liegt in einem Seitental der Großen Kokel am Weißbach im Weinland, Kreis Sibiu, Siebenürgen.
Um das Jahr 1268 wurde Arbegen von Siebenbürger Sachsen auf Adelsboden gegründet. 1315 bekam das Dorf zusammen mit den benachbarten Ortschaften der Zwei Stühle (Mediasch und Schelk) das Hermannstädter Recht und wurde somit eine freie Gemeinde des Königsboden.
1343 wurde Arbegen als ,,Egurbeg‘‘ erstmals urkundlich erwähnt. Der Name ist den ungarischen Wörtern "eger" - Erle und "begy" - Aue, Gewässer entlehnt. Zur Ortsgeschichte gibt es wenige schriftliche Quellen aus dieser Zeitspanne, da im Jahre 1483 durch einen großen Türkeneinfall alles verloren ging.
Was an den schweren Zeiten Arbegens erinnert ist die frühgotische Basilika mit dem 1500 erbaute Bering. Die Saalkirche wurde in der katholischen Zeit der Jungfrau Maria gewidmet. Entlang der Jahre wurde die Kirchenburg mehrmals umgebaut. Zuerst wurden die Fenster mit Glas versehen, später wurden die spitzbogigen Fenster rundbogig umgestaltet. Die heutige Form des Kirchendachs stammt aus dem Jahr 1854. Im Osten des vieleckigen Berings findet man die Speckkammer.
Beim Eingang in die Kirchenburg befindet sich eine Weinrebe mit Trauben in Ahnlehnung an das Mediascher Wappen. Über dem Türrahmen der mit Eisenbändern beschlagenen Eingangstür ist die Lutherrose dargestellt.
Im Inneren der Kirche finden die neugierigen Besucher einen Alter aus der Barockzeit, die 300 Jahre alte, mechanische Orgel mit 17 Registern und 930 Pfeilen und einen vergoldeten Barockkelch, geschmiedet von Michael Hossmann.
Das Leben der kleinen Ortschaft wurde jahrhundertelang von Musik begleitet. Die Instrumentalgruppe war aus Schüler, Lehrer, Pfarrer, Organisten, Kantoren und später Adjuvanten (Helfer) gebildet. Zu allen wichtigen Ereignissen (Hochzeiten, Tanzunterhaltungen, Beerdigungen usw) des Dorfes spielten sie alle. Ein schöner Brauch der Arbegener Gemeinde war zu Weihnachten und in der Silvesternacht auf dem Arbegener Turm zu spielen.
Die HOG Arbegen organisiert jedes zweite Jahr sehr gut besuchte Treffen in Veitshöchheim bei Würzburg. Die verbliebenen Landsleute in Arbegen werden von der HOG durch Hilfssendungen und Spenden für Musikinstrumente und das Orgel-Blaswerk unterstützt.
Text:
Zîmța Andreea
Datum: 11.04.2018
Für Bilder aus Arbegen, klicken Sie bitte: Bilder aus Arbegen