Alzen
Am Flußgebiet des Harbaches, in Siebenbürgen, liegt Alzen (rumänisch Alţîna, ungarisch Alczina, Alcina, siebenbürgisch-sächsisch Ålzen). Das Dorf hat eine lange Geschichte und ist von vielen Legenden geprägt.
Eine der bekanntesten Legenden ist über eine geheimnisvolle Mühle, die in der Neujahrsnacht verschwunden wäre. Die Dorfbewohner hörten in der Nacht schreckliches Geläut aus dem Dachboden und aus dem Wasser. Der letzte Müller, der für die Mühle zuständig war, flüchtete in derselben Nacht vor Entsetzen. Am nächsten Tag war die Mühle spurlos verschwunden. Das Einzige was noch an die alte Mühle erinnert ist der Name des Baches ,,Alt-Mühlgraben‘‘ und das Feld hinter dem Bach, das ,,Bei der alten Mühle‘‘ genannt wird. (Q. kirchenburgen.org)
Eine andere Legende sagt, dass die ersten Sachsen, die in diesem Gebiet angekommen sind, von zehn Grafen getrieben worden wären. Jeder wollte, dass der Name des Ortes, den Namen des jeweiligen Grafen trägt, was aber unmöglich war. So haben sie sich entschieden, dass der Name ,,All Zehnn‘‘ (alle zehn) sein wird.
Alzen wird erstmals 1291 urkundlich erwähnt unter dem Namen ,,Olochna‘‘ in einem Grundstückverkauf an den Grafen Gerlach und Stefan von Alzen. Jahrhundertelang war Alzen von dieser Grafenfamilie beherrscht. Die Gemeinde war eine der größten sächsischen Gemeinden des Leschkircher Stuhls. Jahrhunderte lang haben Alzen und Leschkirch um das Verwaltungszentrum gekämpft. Nur zeitweilig gelingt es dem Alzner Grafen Jakob Gerendi das Leschkircher Königsrichteramt zu behaupten. Er musste schließlich der Abwehrkraft der Hermannstädter Provinz weichen. In Alzen befand sich seit Mitte des 15.Jahrhunderts der Edelhof der Familie Gerendi. Der Gemeinde gelang es 1593 den Besitz der Gerendis abzukaufen und dadurch frei zu werden. (Q. HOG Alzen)
Über die Gemeinde und die Ortschaft wacht die alte Kirchenburg. Die romanische Basilika aus dem 13. Jahrhundert wurde wehrhaft umgebaut. Der Chorraum wurde später verlängert und das südliche Seitenschiff bekam ein barockes Gewölbe. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde an dem westlichen Mittelschiff der Glockenturm und im Süden die Sakristei an den Chorraum angebaut.
Die Kirche wurde dann später mit einem ovalen Bering verstärkt und mit Wehrtürmen versehen.
Der wertvollste Besitz der Kirche ist der Taufbecken (1404), gegossen aus Glockenbronze von dem Hermannstädter Meister Leonhardus.
Wenn man in Alzen ist, sollte man sich Zeit nehmen das interethnische Museum zu besuchen. Es ist ein besonderes Museum, welches eine umfangreiche Sammlung rumänischer, sächsischer und ungarischer Kulturobjekte beherbergt.
Text:
Zîmța Andreea
Datum: 12.04.2018
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