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Almen

Am Ende einer Landstraße zwischen Hügeln mit dichten Wäldern steht Almen (rumänisch Alma-Vii, ungarisch Szász-almád, siebenbürgisch-sächsisch Ålmen).

Die Wehrkirche auf dem Hügel überragt die traditionellen Häuser wie eine Vision eines mittelalterlichen Wandteppichs oder eines Märchens. Die jahrhundertealte sächsische Befestigung ist das wichtigste Element des Plans, hier ein Weltklasse-Modell der Nachhaltigkeit lokaler und regionaler Entwicklung zu schaffen. Der Mihai Eminescu Trust (MET) steht für die Leistung dieses Plans in der Ortschaft. Gemeinsam mit internationalen Partnern wird derzeit ein „Zentrum für Interpretation der traditionellen Kultur Almen“ entwickelt.

Wenn man in Almen ist, spürt man gleich eine gewisse Verbindung zwischen Kirchenburg und Dorf. Für die Einheimischen sind die Sachsen nicht verschwunden, sie sind keine längst vergangene Zivilisation, die irgendwo zurückgelassen wurde. Es lebt und ist weiterhin präsent wie ein Ideal in den Seelen und Köpfen der Menschen.

Die Almer sind bekannt für ihren Obstanbau. Seit früheren Zeiten betreiben die Dorfbewohner in und um Almen Obstanbau. Manche sind der Meinung, dass der Ortsname aus dem ungarischen Wort für Äpfel abgeleitet wurde. (Q. Kirchenburgen.org)

Über die mächtige Kirchenburg kann man sehr vieles erzählen. Das Wichtigste ist, dass sie nie erobert werden konnte. Laut Legende ist das der Burghüterin Alma zu verdanken. Von Weitem hätte sie eine Tatarenhorde gesehen. Um sie abzulenken, so dass die Dorfbewohner Zeit hatten um in die Burg zu flüchten, kleidete sie sich in schmutzige Fetzen, schmierte ihr Gesicht mit Kohle und Marmelade und lief den Tataren entgegen. Vor ihnen begann sie hexenhafte Tänze vorzuführen. Die Tataren hatten Angst vor ihr und kehrten zurück.

Um sich von den vielen Angriffen zu beschützen, haben die Dorfbewohner die Saalkirche aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wehrhaft umgebaut. Über den Chor wurden zwei Geschosse aufgemauert, das obere Stockwerk ist auf profilierten Konsolen vorgekragt, zwischen denen Gusslöcher freigelassen sind.

In der Kirche findet man einen klassizistischen Altar von 1852 mit Christusbild, mit vier korinthischen Säulen. Das Taufbecken und die Kanzel wurden auch im klassizistischen Stil errichtet. Die Orgel stammt aus dem Jahr 1791, hat 11 Register und wurde von Andreas Eithel aus Kronstadt geschaffen.

Die Kirchenburg fällt nach Südwesten gegen das Dorf ab. Im Süden ist der fünfgeschossige Glockenturm, der im vierten Stock Schussnischen besitzt. Die Türme im Norden und Westen sind dreigeschossig und mit einem Pyramidendach gedeckt. Der Wehrgang im Erdgeschoss des östlichen Torturms (17. Jahrhundert) wurde durch ein Fallgitter geschützt, dessen Gleitrinnen erhalten sind. Die Ringmauer wurde Ende des 15. Jahrhunderts errichtet.

In jedem Turm gibt es Ausstellungen von traditionellen siebenbürgisch-sächsischen Objekten zu sehen. Seit 2009 ist der Mihai Eminescu Trust (MET) in Almen tätig und hat seitdem verschiedene Projekte zur Restaurierung der Kirchenburg und zur allgemeinen Dorfentwicklung durchgeführt. (Q. Kirchenburgen.org)

Text: Zîmța Andreea
Datum: 16.04.2018

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