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Gemeindeausflug der evangelischen Kirche aus Heltau ins Kokeltal

Die evangelische Kirchengemeinde Heltau hat die diesjährige Studienreise für den Samstag, den 27. Mai 2017 geplant, sodass sich an jenem Morgen Jung und Alt zusammenfinden konnte um gemeinsam einen schönen, lehrreichen Tag zu verbringen.

Trotz des regnerischen Wetters trafen wir uns vor der evangelischen Kirche in Heltau und stiegen in den Bus, wo wir herzlich von unserem Reiseleiter, Bogdan Muntean, begrüßt wurden. Nach einer zweistündigen Fahrt, kamen wir an unserem ersten Reiseziel, Durles/Dârlos, an. Dabei erfuhren wir Interessantes über Stolzenburg/Slimnic, Kleinkopisch/Copșa Mică und Mediasch/Mediaș. So zum Beispiel, dass das Gebiet um Kleinkopisch zur Zeit der dortigen Rußfabrik landesweit den ersten Platz in Punkto Umweltverschmutzung einnahm. Außerdem erzählte er uns, was es mit der Drahtkirche in Mediasch auf sich hat. Dort fanden wir eine verlassene evangelische Kirche vor, die jedoch wahre Schmuckstücke zu bieten hat. Zum einen steht dort ein Altartisch der über 700 Jahre alt ist und zweitens gibt es da einzigartige Wandmalereien die die Kirche sowohl innen als auch außen schmücken.

Dank den ausführlichen Erläuterungen unseres Reiseleiters, erkannten wir bekannte Szenen aus der Bibel. Danach ging es weiter nach Malmkrog/Mălâncrav, wo wir zunächst das Gutsherrenhaus, das sich im Besitz der ungarischen Adelsfamilie Apafi befand, besichtigten.

Das Wappen dieser Adelsfamilie entdeckten wir auch in den Details der evangelischen Kirche aus Malmkrog. Eine andere Besonderheit dieser Kirche sind die sehr gut erhaltenen Wandmalereien, die es äußerst selten in Siebenbürgen zu sehen gibt. Durch die lebhaften Erklärungen, wurden aus den präzisen, bunten Malereien Geschichten.

Unser Aufenthalt in Malmkrog endete mit einem Besuch in der Apfelsaftfabrik, einer Initiative des Mihai Eminescu-Trustes, in der man die hier hergestellten Produkte kaufen konnte. Der nächste Halt auf unserer Route war Elisabethstadt/Dumbrăveni. Hier hatten wir etwas Freizeit, um die Stadt zu erkunden. Später fanden wir uns in der Stadtmitte wieder, um uns jenes Gebäude näher anzuschauen, welches den Ortskern prägt: die armenische Kirche, die Ende des 18. Jahrhunderts erbaut wurde. Es ging dann weiter nach Meschen/Moșna.

Hier wurden wir von Frau Mariane Rempler herzlichst empfangen. Sie führte uns in die evangelische Kirche, das Herzstück der Meschener Wehranlage, wo wir Gelegenheit hatten, etwas über die Kirche, die Traditionen und das Dorfleben in Meschen zu erfahren. Man durfte auf den Turm hinaufzusteigen, was sich einige unserer Mitreisenden nicht entgehen ließen. Ebenfalls in der Wehranlage, im Speckturm, hatte Frau Rempler uns einen ausgiebigen Brunch vorbereitet. Gestärkt erreichten wir unser letztes Reiseziel: Almen/Alma Vii. Die Kirchenburg und die Dorfgemeinschaft wurden in vieler Hinsicht von dem Mihai-Eminescu-Trust unterstützt. Wir fanden eine instand gehaltene Wehrmauer vor, in der wir uns dank der Ausstellung vieler Bilder, Grafiken, Werkzeuge und handwerklichen Produkten, in eine andere Zeit zurückversetzen konnten. Auch hier besichtigten wir die typischen Wehrtürme, in denen es Exponate zu einem jeweiligen Thema gab. Vom Turm aus konnte man hergerichtete, sächsische Häuser sehen, die mit ihren markanten Farben besonders herausstachen. Beim Ausgang gab es die Möglichkeit, lokale Produkte zu kaufen. Hier erkannten wir erneut das Prinzip des Mihai-Eminescu-Trustes. Dieser widmet sich dem Erhalt und der Regeneration von Dörfern und Gemeinden in Siebenbürgen. Danach machten wir uns auf den Weg zurück nach Heltau.

Diese Studienreise vom 27. Mai 2017 war eine wunderbare Gelegenheit, mehr über Siebenbürgen und dessen Geschichte zu erfahren. Dies geschah nicht nur vor Ort in den jeweiligen Ortschaften sondern auch während der Busfahrt, bei der es nie langweilig wurde.

Text: Anna Katharina Henning
Datum: 20.07.2017